Herr der Diebe

Funke, Cornelia, 2000
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7915-0457-5
Verfasser Funke, Cornelia Wikipedia
Systematik JE - Jugendliteratur - Erzählungen und Romane
Schlagworte VENEDIG, Freundschaft, Abenteuerroman, Jugendroman, Diebsbande
Verlag Dressler
Ort Hamburg
Jahr 2000
Umfang 391 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Cornelia Funke. Mit Illustrationen der Autorin
Illustrationsang Ill.
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Ines-Bianca Vogdt;
Annotation: "Herr der Diebe" ist ein Abenteuerroman. Sechs Kinder, die kein richtiges Elternhaus mehr haben, versuchen sich im modernen Venedig alleine durchzuschlagen. Dabei geraten sie in eine Märchenwelt, in der die Grenzen zwischen Kindheit und Erwachsensein verschwimmen.
Rezension: Venedig im Herbst: eiskalter Wind, letzte Sonnenstrahlen auf den Flügeln steinerner Drachen, glucksende Gewässer, Gewirr von Palästen und engen Gassen, durchzogen von uralten Kanälen...
Der ideale Schauplatz also, für das Versteckspiel zwischen einem schrulligen Detektiv und einer Kinderbande. Ja, einer nostalgischen Kinderbande, keiner Gang.
Klangvolle Namen tragen die zwei Buben, die Victor Getz im Auftrag ihrer haarsprayverklebten Tante Esther finden soll: Prosper ist zwölf und sein Bruder Bo fünf. Vor ihrem Ordnungsfimmel sind die Geschwister an den magischen Ort aus den Erzählungen ihrer verstorbenen Mutter geflohen. Bei dem Mädchen Wespe und zwei gleichaltrigen Freunden finden sie Unterschlupf in einem ausgedienten Kino. Scipio, der "Herr der Diebe", hat ihnen dies Versteck im Schutz eines sternenübersäten, blauen Samtvorhangs verschafft.
Er ist nicht viel älter als sie selbst, doch niemand weiß, wo und wie er lebt. Regelmäßig bringt er einen Teil seiner Diebesbeute: Silberlöffel, kleine Statuen, mal eine brillantenbesetzte Zuckerzange. Davon können die Kinder leben, ohne zu stehlen. Gern erzählt er von seinen Raubzügen: bei den Contarini oder Pisani, manchmal auch im Dogenpalast. Wenn er durch die Nacht schleicht, verbirgt er sein Gesicht unter einer schwarzen Maske; hochhackige Stiefel und ein übergroßer Gehrock machen aus dem Zwölfjährigen ein düsteres Phantom.
Zu einem großen Dieb gehört ein schmieriger Hehler und ein rätselhafter Auftraggeber. Hier ist es Barbarossa, mit dem fuchsrot gefärbten Bart und ein verwitterter Conte, der mit Scipios Hilfe ein ungewöhnliches Objekt in seinen Besitz bringen will...
Basilika, Beichtstuhl, Brieftaube, Lagune, Gondel, hölzerner Löwenflügel, Isola Segreta - immer verworrener wird das Versteckspiel. Aus Gegnern werden Komplizen, aus Freunden Fremde, aus eingefleischten Singles hopplahopp Paare, aus Erwachsenen Kinder und umgekehrt.
Was als Detektivstory beginnt, endet als venezianisches Märchen. Alle zwanzig Seiten erwartet den Leser eine neue Überraschung, wen stört es da, dass das Abenteuer immer unglaublicher wird und am Ende ein wenig ausfranst?
Den Rätseln der Kindheit und des Erwachsenwerdens wird hier nicht so weise nachgespürt, wie es die Vorrede vermuten lässt, doch am Schluss blickt man auf etliche Stunden spannender Lektüre zurück.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Christina Gastager-Repolust;
Ein Detektiv als Retter einer Kinderbande in Venedig. (ab 10) (JE)

Scipio nennt sich "Herr der Diebe": er ist der Räuber mit den dunklen Augen, der, der überall einbrechen kann, ohne erwischt zu werden. Der vorliegende, sehr umfangreiche Roman lässt die Kinderbande rund um Scipio einige Abenteuer in dunklen Gassen, verlassenen Häusern und finsteren Winkeln Venedigs erleben, manchmal sogar meistern. Scipio ist zwar nicht der, für den ihn die obdachlosen und einsamen Kinder halten; doch im turbulenten Finale der Geschichte findet auch dieser Knabe sein wahres Profil.
Die Autorin versucht, mit Schwung die Handlungslinien aufzuwerfen, und hemmt sich gleichzeitig mit ihrer peniblen Ausdrucksweise. Sie setzt zwar einen Teil der Geschichte in Dialoge um, bindet diese aber an langatmige Erläuterungen und Ergänzungen. Tante und Onkel sind unglaubwürdige Charaktere, die blass bleiben; Detektiv Viktors Entwicklung geht zu glatt, Bo und sein Bruder bleiben die Stereotype der armen Waisenjungen. Ein Teil des in viele kurze Kapitel gegliederten Romans verlässt die Realitätsebene und spielt mit Veränderungen, mit Schrumpfen und Wachsen von Personen. Hier wird gerannt, gelaufen, versteckt, geklettert, gestohlen, gelogen und geraubt; trotz dieses hohen Maßes an Dramatik bleibt der Roman ungesund blutleer. Dabei waren Titel und Umschlag so einladend und vielversprechend! Trotzdem: kein Buch, das ich klauen würde.

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