Rechtswalzer : Kriminalroman

Franzobel, 2019
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Medienart Buch
ISBN 978-3-552-05922-1
Verfasser FRANZOBEL Wikipedia
Systematik DR - Prosa - Roman - Novelle - Erzählung
Schlagworte Kriminalroman, Österreich, Mord, Zukunftsvision, neusprech Propaganda, neofaschistische Diktatur, zeitgeistkritisch, pessimistisches Menschenbild
Verlag Paul Zsolnay Verlag
Ort Wien
Jahr 2019
Umfang 410 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Franzobel
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Roman Schweidlenka;
Beklemmender Politthriller über die nahe Zukunft Österreichs. (DR)
Nach gelungener Buchpräsentation, die auch ausführlich im ORF zu sehen war, stapelte sich das neue Buch von Franzobel in den großen städtischen Buchhandlungen. Das Thema ist aktuell. Der Autor zeichnet gewisse politische Entwicklungen in Österreich für die Zukunft. Im Jahr 2014 ergreift eine neue Regierung, die unter wohltönender Neusprech-Propaganda eine neofaschistische Diktatur errichtet, eine modernisierte Mischung aus Huxleys "Schöne neue Welt" und Orwells "1984", die Macht. Die meisten Menschen bemerken die Veränderungen nicht, die wie schleichendes Gift die Demokratie abschaffen und einen totalitären Staat ermöglichen, der zugleich viele Merkmale einer Sekte annimmt und mit einem totalitären Kult die Anhänger an sich bindet. Diese zeitgeistkritische Vision ist in eine Krimi-Handlung eingebunden, die die Perversitäten einer reichen Familie zeigt, jedoch jenseits einer Krimi-Meisterschaft angesiedelt ist. Franzobel zeichnet auch außerhalb der neofaschistischen Machtsphäre ein sehr düsteres, pessimistisches Menschenbild. Seine Charaktere sind oft dämonisch, die dunkle Seite der Figuren wird überproportional hervorgekehrt. So stellt sich die Frage, ob es wirklich nötig ist, die Vergewaltigung einer Gefängnispsychologin durch Neonazis bis in das kleinste abscheuliche Detail - bis zur Ermordung - überlang zu beschreiben. Schließlich endet der Roman in einer dumpfen Leere.
Wenngleich dieses Werk politisch höchst nachdenklich stimmt und eine breite Leserschaft verdient, ist es sicherlich nicht geeignet - wie der Autor im Nachwort hofft - demokratischen Widerstandsgeist zu evozieren.

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